Brigitte Bardot wegen rassistischer Äußerungen vor Gericht

In erster Instanz wegen rassistischer Äußerungen verurteilt
Immer mit Tieren verbunden
Eine anspruchsvolle Familie
Mit 15 auf der Titelseite der Zeitschrift 'Elle'
Die Begegnung mit Roger Vadim
Ihr Kinodebüt
Und immer lockt das Weib
Die Entwicklung von BB
Mit Jean-Louis Trintignant
Eine schwierige Zeit
Die Verachtung
Sie lehnte James Bond ab
Bardot und Gainsbourg
Don Juan 73
Ein frühes Karriereende
Weltweit bewundert
Einsatz für den Tierschutz
Gegen die Jagd auf Robben
Die Fondation Brigitte-Bardot
Aktionen mit großer Wirkung
Morddrohungen
In Saint-Tropez
Ein Ruf aus der Stille
Kontroverse Ansichten
Trotz allem eine Ikone
In erster Instanz wegen rassistischer Äußerungen verurteilt

Während die breite Öffentlichkeit Brigitte Bardots Status als absoluter Filmstar und durch ihr Engagement für den Tierschutz kennt, wurde die ehemalige Schauspielerin am Donnerstag, den 15. September 2022, wegen einer Äußerung, die sie über die Bewohner von La Réunion gemacht hatte, in einem Berufungsverfahren verurteilt.

Immer mit Tieren verbunden

Sie hatte die Inselbewohner wegen ihres Umgangs mit Tieren in rassistischen Worten beschrieben und war deshalb im November letzten Jahres in erster Instanz zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt worden.

Abgesehen von ihrem Engagement, für das sie mittlerweile bekannt ist, stellt sich die Frage, wie es dazu kam. Ein Rückblick auf das Leben und die Karriere einer französischen Ikone.

Eine anspruchsvolle Familie

Brigitte Bardot wurde 1934 in die Pariser Großbourgeoisie  geboren. Ihr Vater war ein kinobegeisterter Industrieller. Ihre Mutter Anne-Marie Mucell, die gerne Ballerina geworden wäre, erzog ihre Tochter streng zu einer Künstlerin. Brigitte Bardot verdankt ihre Kopfhaltung der intensiven Disziplin, der ihre Mutter sie unterworfen hat.

Mit 15 auf der Titelseite der Zeitschrift 'Elle'

Bereits im Alter von 15 Jahren war das zukünftige Idol der Filmliebhaber auf der Titelseite der Frauenzeitschrift 'Elle', um die "Junior"-Mode zu präsentieren. Das Aussehen von Brigitte Bardot begeisterte die Fotografen und Kameraleute.

Die Begegnung mit Roger Vadim

Die Fotos erregten die Aufmerksamkeit des Regisseurs Marc Allégret, der darum bat, sie für die Besetzung eines seiner Filme zu treffen. Das Projekt kam nicht zustande, aber bei dieser Gelegenheit lernte Brigitte Bardot Roger Vadim kennen, der damals Allégrets Assistent war. Sie heiratete ihn Ende 1952, unmittelbar nach ihrem 18. Geburtstag.

Ihr Kinodebüt

Brigitte Bardot war im selben Jahr zum allerersten Mal auf der Kinoleinwand zu sehen, in 'Crazy for Love' von Jean Boyer. Trotz schwieriger Drehbedingungen folgten weitere Rollen, wie 1954 in dem Historienfilm 'Versailles – Könige und Frauen' von Sacha Guitry.

Und immer lockt das Weib

Der Durchbruch kam zwei Jahre später mit 'Und immer lockt das Weib' unter der Regie ihres Ehemanns Roger Vadim. Es ist die Geschichte einer 18-jährigen Waise, die in Saint-Tropez die Herzen der Männer erobert... Der Film verzauberte einen Teil des Publikums, schockierte aber auch mit seinen gewagten Szenen und der innovativen Inszenierung des weiblichen Begehrens.

Die Entwicklung von BB

Brigitte Bardot triumphierte bei den Filmfestspielen von Cannes 1956, einige Monate bevor der Film in die Kinos kam. Trotz der Heftigkeit einiger Kritiken erlangte "BB" in Frankreich und im Ausland den Status einer Ikone.

Mit Jean-Louis Trintignant

Ausgerechnet bei den Dreharbeiten zu 'Und immer lockt das Weib' lernte Brigitte Bardot Jean-Louis Trintignant kennen, der einen ihrer Verehrer spielte. Der Schauspieler verließ seine Frau und Bardot tat das Gleiche mit Roger Vadim. Die Idylle endete jedoch, als Trintignant herausfand, dass seine Partnerin auch eine Affäre mit Gilbert Bécaud hatte...

Eine schwierige Zeit

Brigitte Bardot setzte ihre Karriere in den 1960er Jahren fort, einem Jahrzehnt, in dem sie in Frankreich zum Idol wurde. Aber sie machte auch eine schwierige Zeit durch, von ihren stürmischen Beziehungen zu einigen Regisseuren während der Dreharbeiten bis hin zu einem Versuch, sich an ihrem Geburtstag im September 1960 das Leben zu nehmen...

Die Verachtung

Doch die Schauspielerin schaffte es, sich wieder aufzurappeln und ihre Legende weiter zu schreiben. 1963 bot ihr Jean-Luc Godard eine unvergessliche Rolle in 'Die Verachtung' (Le Mépris") an. Ein Film, der auf einem Roman von Alberto Moravia basiert. Zusammen mit Michel Piccoli lieferte Brigitte Bardot eine Leistung ab, die von manchen als eine Art weiblicher Absolutheitsanspruch angesehen wird.

Sie lehnte James Bond ab

Die James-Bond-Saga erlebte in den 1960er Jahren mit Sean Connery in der Rolle des 007 ihre Blütezeit. Obwohl Brigitte Bardot ein Fan der Geschichten des englischen Spions war, lehnte sie es ab, eine Rolle als James-Bond-Girl zu spielen, die zweifellos zu zurückhaltend für die Frau war, die damals die weibliche Emanzipation verkörperte.

Bardot und Gainsbourg

Brigitte Bardot, eine anerkannte Schauspielerin, widmete sich auch dem Chanson und sang mehrere von Serge Gainsbourg geschriebene Kompositionen. 1968 hatten der Sänger und die Schauspielerin eine intensive künstlerische und amouröse Beziehung, die im Lied 'Initials B.B.' thematisiert wurde.

Don Juan 73

Brigitte Bardot und Roger Vadim trafen in 'Don Juan 73' wieder aufeinander. Der Film greift den Mythos von Don Juan auf der Kinoleinwand auf, indem er den Verführer in die Rolle einer Frau schlüpfen lässt, die natürlich von dem Star gespielt wird. Die Schauspielerin hat das Bild, das die Gesellschaft von der weiblichen Lust hat, zweifellos verändert.

Ein frühes Karriereende

Anfang der 1970er Jahre lehnte Bardot jedoch zahlreiche Rollen ab und erhielt immer weniger Angebote von renommierten Regisseuren, während ihre letzten Filme nur mäßig erfolgreich waren. 1973 beendete die Starschauspielerin ihre Filmkarriere aus einer Laune heraus endgültig.

Weltweit bewundert

Brigitte Bardot wird seit Jahrzehnten auf der ganzen Welt bewundert. Ihre offene, rebellische Haltung und ihre unerschütterliche Sinnlichkeit haben sie trotz ihrer kurzen Karriere zu einer wahren Ikone des französischen Kinos gemacht.

Einsatz für den Tierschutz

Nachdem sie ihre Schauspielkarriere beendet hatte, widmete Brigitte Bardot ihre gesamte zweite Lebenshälfte einer Sache, die sie fast so berühmt machte wie das Kino: dem Tierschutz, für den sie eine der dienstältesten und einflussreichsten Aktivistinnen in Frankreich ist.

Gegen die Jagd auf Robben

Zunächst engagierte sich der ehemalige Filmstar gegen die Robbenjagd. Schockiert von der Gewalt der angewandten Methoden erreichte sie bei Präsident Valéry Giscard d'Estaing, dass die Einfuhr von Robbenfellen nach Frankreich verboten wurde. 1977 reiste sie auch für mehrere Tage nach Kanada, um gegen die Jagd auf Baby-Robben wegen ihres Fells zu protestieren: Ihre Reise war aufgrund ihres Starstatus extrem medienwirksam.

Die Fondation Brigitte-Bardot

Brigitte Bardot gab ihrem Engagement eine institutionellere Dimension, indem sie 1986 die Brigitte-Bardot-Stiftung für den Tierschutz gründete. Sie erklärte damals: "Ich habe meine Jugend und meine Schönheit den Menschen gegeben. Möge ich meine Weisheit und Erfahrung und das Beste von mir selbst den Tieren geben."

Aktionen mit großer Wirkung

Die Aktionen der Stiftung haben eine große Wirkung, die durch den Bekanntheitsgrad der Gründerin begünstigt wird. Sie setzt sich insbesondere gegen die Gefangenschaft von Wildtieren und gegen bestimmte Formen der Jagd ein. Dank ihres Einflusses erreichte Brigitte Bardot beispielsweise, dass das Kupieren der Schwänze von Pferden verboten und der Import von Hunde- und Katzenfellen gestoppt wurde.

Morddrohungen

Im Jahr 2002 erhielt sie wegen ihres Engagements für den Tierschutz sogar Tausende von Morddrohungen. Als in Südkorea und Japan die Fußballweltmeisterschaft stattfand, rief sie zum Boykott südkoreanischer Produkte auf, um gegen den Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch in diesem Land zu protestieren. Ein Aufruf, der nicht allen gefiel...

In Saint-Tropez

Saint-Tropez, der symbolträchtige Ort ihres Lebens als Schauspielerin, ist auch der ständige Wohnsitz von Brigitte Bardot, die sich inzwischen weit von der Pariser Filmwelt entfernt hat. Sie kaufte ihr Anwesen La Madrague im Jahr 1958.

Ein Ruf aus der Stille

In ihrem 2003 erschienenen Buch 'Ein Ruf aus der Stille' vertrat Brigitte Bardot als sehr konservativ geltende Ideen über die Stellung der Frau in der Gesellschaft, die gleichgeschlechtliche Liebe oder auch den Islam in Frankreich.

Kontroverse Ansichten

Auch ihre Unterstützung für Wladimir Putin wegen dessen angeblicher Rolle im Tierschutz sorgte in Frankreich für Stirnrunzeln, ebenso wie ihre Unterstützung für Marine Le Pen während des Präsidentschaftswahlkampfs 2012. Eines ist sicher: Brigitte Bardot sagt immer laut und deutlich ihre Meinung!

Trotz allem eine Ikone

Trotz ihrer kontroversen Ansichten und Gerichtsurteilen bleibt Brigitte Bardot eine ewige Ikone der 1960er Jahre und des französischen Kinos. Hat sich ihr Image im Laufe der Jahre verschlechtert? Zweifellos, aber ihre jugendlichen Rollen bleiben unvergesslich.

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