Die Berlinale 2022: Corona-Regeln und Highlights
Die Internationalen Filmfestspiele Berlin werden auch dieses Jahr als Präsenzfestival stattfinden. Das Festival gehört zu den A-Festivals und ist weltweit sehr beliebt. Die Festivalleitung verteidigte kürzlich ihre Pläne, die Berlinale trotz der aktuellen Situation, nicht abzusagen und die Filme online zu zeigen.
Doch bevor die roten Teppiche ausgerollt werden können, gibt es einige Regeln, die dieses Jahr zu beachten sind. Schuld hat die derzeitige Lage mit der Corona-Pandemie und die sich rasant ausbreitenden Omikron-Variante.
Letztes Jahr mussten aufgrund der Coronapandemie die Filmfestspiele in zwei Teilen stattfinden, vom 1. bis 5. März und vom 9. bis 20. Juni, wie in den Anfangsjahren der Berlinale im Sommer.
Auf der Webseite der Berlinale wurde über eine Pressemitteilung angekündigt, dass "nach den jüngsten Beschlüssen des Bundes und des Berliner Senats [...] die bereits entwickelten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen nochmals überprüft [wurden], so dass das Festival 2022 als 2G-Plus-Veranstaltung (zusätzliche Masken- und Testpflicht) in Präsenz organisiert werden kann."
Die Verleihung des Goldenen Bären findet dieses Jahr wegen der Pandemie schon am 16. Februar statt. Eine weitere Einschränkung wird es bei den Filmpräsentationen durch die Filmteams geben, die in verkürzter Form zwischen dem 10. und 16. Februar gemacht werden.
Es ist aber nicht alles negativ, denn der Publikumstag wird verlängert und läuft vom 17. bis zum 20. Februar.
Der European Film Market, der vom 10. bis zum 17.02.2022 stattfinden wird, soll rein digital umgesetzt werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung von der Webseite der Berlinale.
Die Jury besteht dieses Jahr aus dem Drehbuchautor, Produzenten und Regisseur M. Night Shyamalan (auf dem Bild), der auch den Jury-Vorsitz hat. Des Weiteren werden die Filme von Filmregisseur Karim Aïnouz (Brasilien/ Algerien), dem französisch-tunesischen Filmproduzenten Saïd Ben Saïd, der deutschen Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Zohra Berrached, der simbabwischen Filmemacherin und Schriftstellerin Tsitsi Dangarembga, dem japanischen Filmregisseur und Drehbuchautor Ryûsuke Hamaguchi und der dänischen Schauspielerin Connie Nielsen beurteilt.
Aktuell wurden 256 Filme für das Festival eingereicht. Das ist bei Weitem weniger als in den vergangenen Jahren. Deutschland ist mit "A E I O U - Das schnelle Alphabet der Liebe" von Nicolette Krebitz und "Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush" von Andreas Dresen vertreten.
Auch in diesem Jahr können sich die Kinoliebhaber auf etliche Unterkategorien der Berlinale freuen. Neben den Filmen im Wettbewerb und im Panorama gibt es Filme in der Sektion Generation für junge Zuschauer. Die Perspektive Deutsches Kino widmet sich deutschen Filmen, die Berlinale Short Kurzfilmen und das Forum, das sich auf politisch engagierte Filme spezialisiert, unter anderem.
Die Kategorien, in denen die Preise verliehen werden, sind folgende: Goldener Bär für den Besten Film, Silberner Bär Großer Preis der Jury, Silberner Bär Preis der Jury, Silberner Bär für die Beste Regie, Silberner Bär für die Beste Scheuspielerische Leistung in einer Hauptrolle, Silberner Bär für den für die Beste Scheuspielerische Leistung in einer Nebenrolle, Silberner Bär für das Beste Drehbuch, Silberner Bär für eine herausragende künstlerische Leistung aus den Kategorien Kamera, Schnitt, Musik, Kostüm oder Set-Desig.
Auch dieses Jahr kommen internationale Stars nach Berlin. Oscarpreisträgerin Emma Thompson wird in "Good Luck to You, Leo Grande" zu sehen sein, Juliette Binoche in "Both Sides of the Blade", Sigourney Weaver in "Call Jane" und Megan Fox im Panorama-Beitrag "Taurus".
Im Jahr 1951 gab Alfred Hitchcocks "Rebecca" den Startschuss bei der ersten Berlinale. Auf dem Bild sieht man Alfred Hitchcock und die Schauspielerinnen Judith Anderson und Joan Fontaine.
Bei den 9. Internationalen Filmfestspielen war die USA mit dem Film "So etwas von Frau!" mit Sophia Loren (die 1994 einen Goldenen Ehrenbären erhalten hat) in der Hauptrolle im Wettbewerb dabei. Auf dem Foto sind Curd Jürgens und Sophia Loren auf einer Festivalsparty zu sehen. Der Goldene Bär in diesem Jahr ging aber an Shirley MacLaine für ihre Rolle in "Immer die verflixten Frauen!".
Die Initiative für ein internationales Filmfestival in Berlin ist Oscar Martay zu verdanken. Er war Film Officer der Militärregierung der Vereinigten Staaten. Mit Darlehen der amerikanischen Militärregierung förderte er die Berliner Filmindustrie und die ersten Jahre des Festivals.
Zu den bekanntesten Preisträgern des Goldenen Ehrenbären gehören Meryl Streep (2012), Alec Guiness, Dustin Hoffman oder Helen Mirren (u. a.). Diese besondere Auszeichnung wird an Filmkünstler und deren Lebenswerk verliehen.
Der diesjährige Eröffnungsfilm ist von François Ozons und heißt "Peter von Kant". Insgesamt gibt es bislang 18 Filme im Wettbewerb. Die Zuschauer können sich also auch mit Coronamaßnahmen auf viele verschiedene Filme freuen.