Warum wird zu Ostern Schokolade gegessen? Und andere Bräuche aus verschiedenen Ländern

Eine gierige Tradition
Hühnereieraustausch am Ende der Fastenzeit
Die Transformation des Hühnereis in Schokolade
Deutschland – Ostereier suchen
Frankreich – Die Glocken reisen nach Rom
Schweiz – Kanton Ticino
Italien –  Ein Picknich mit Freunden
Schottland – Osterfeuer und Eierrollen
England – Weidenkranz und skurrile Wettrennen
Irland –  Die Beerdigung des Herrings
Spanien – Prozessionen
Schweden –
Bulgarien –  Eierknacken
Polen –  Wasserschlachten auf der Straße
Ostern in den USA
Mexico – Bunte Straßen
Dänemark – Narrenbriefe
Tschechien – Weidenzweige
Griechenland –  Das wichtigste Fest des Jahres
Haiti – Osterdrachen
Australien – Oster Bilby
Eine gierige Tradition

Es ist eine Tradition, der man zur Osterzeit gewissenhaft folgt: Schokolade in Hülle und Fülle zu essen. Zu dieser Zeit des Jahres strömen Hasen, Hühner und Schokoladeneier in die Schaufenster unserer Bäckereien. Aber wissen Sie, woher dieser Brauch kommt?

Hühnereieraustausch am Ende der Fastenzeit

Um den Ursprung der Schokoladeneier zu verstehen, muss man bis ins Mittelalter zurückgehen. Damals verbot die Kirche den Verzehr von Eiern während der Fastenzeit. Daher wurden sie während der 46 Tage aufbewahrt. Danach war es üblich, seine Hühnereier, die in der christlichen Religion die Wiederbelebung und Auferstehung Jesu symbolisieren, untereinander auszutauschen, um am Ende der Fastenzeit Ostern zu feiern.

 

Die Transformation des Hühnereis in Schokolade

Erst im 19. Jahrhundert kamen Chocolatiers auf die brillante Idee, Schokoladeneier herzustellen, da der Kakaomarkt zu dieser Zeit demokratisiert wurde. Und was ist mit dem Osterhasen und anderen Bräuchen weltweit?

Deutschland – Ostereier suchen

In Deutschland ist das Ostereiersuchen eine alte Tradition. Der Osterhase kommt am Ostersonntag und versteckt seine Ostereier, die die Kinder danach suchen. Eier werden bunt bemalt und an Weidenzweigen und Fenstern angebracht. Große Osterfeuer brennen und Menschen versammeln sich um sie herum.

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Frankreich – Die Glocken reisen nach Rom

In Frankreich gibt es diese Tradition mit den Ostereiern auch, jedoch bringt nicht der Osterhase die Eier, der ist dort unbekannt. Den Kindern wird erzählt, dass sich die Kirchenglocken am Gründonnerstag auf den Weg nach Rom machen, um die Trauer über den Kreuzgang Christi beim Papst abzuladen und sich dort segnen zu lassen. Neben dem Segen empfangen sie Süßigkeiten, die sie auf dem Heimweg am Ostersonntag unter Glockengeläut verlieren und die dann von den Kindern aufgesammelt werden.

Schweiz – Kanton Ticino

In Mendrisio sind die Osterprozessionen Kulturerbe der UNESCO. Dabei werden auf dünnem Stoff, die sogenannten "Transparenti", mit Lampions beleuchtet und während der Prozession getragen. Sie zeigen die Leidensgeschichte Jesu. Die Darsteller tragen alte Kostüme aus der Mailänder Scala vom 19. Jahrhundert.
Aber auch das „Eier-Titschen“ ist in der Schweiz ein beliebter Osterbrauch. Eier werden dabei zusammengestoßen. Dessen Ei am Ende unbeschädigt ist, hat gewonnen.

Italien – Ein Picknich mit Freunden

Abgesehen von den zahlreichen Prozessionen und Messen in Italien, wie die wichtigste und eindrucksvollste, der Kreuzweg des Papstes in Rom, der in die ganze Welt übertragen wird, gibt es noch andere Bräuche, die einen kulinarischen Schwerpunkt haben. Die Familien treffen sich Ostern und am Ostermontag machen Freunde ein Picknick, um verschiedene Osterspezialitäten zu genießen, wie die Torta Pasqualina, die aus Spinat, gekochten Eiern, Blätterteig und Ricotta gemacht wird und das Schokoladenei, das am Ostertag nie fehlen darf.

Schottland – Osterfeuer und Eierrollen

Auf den Hügeln der Highlands werden Osterfeuer angemacht, um die kalte Jahreszeit zu verabschieden und den Frühling zu begrüßen.
Das Ostereierrollen ist eine weitere Tradition und besteht darin, ein Ei zu bemalen und es einen Hügel hinunterzurollen. Es wird seit langem traditionell am Ostermontag durchgeführt. Davon abgesehen, gibt auch die bekannte Ostereiersuche, die mehr von Kindern übernommen wird.

England – Weidenkranz und skurrile Wettrennen

In England hat jeder, der mit einem Weidenkränzchenzweig getätschelt wird, das ganze Jahr Glück. In Olney wird am Dienstag, dem sogenannten „Pancake Tuesday“, ein Pfannkuchenrennen gemacht. Ein Brauch, der über 500 Jahre alt ist.

Irland – Die Beerdigung des Herrings

Da viele Menschen während der 46-tägigen Fastenzeit Fisch, Fisch und nochmals Fisch gegessen haben, ist es nicht verwunderlich, dass sie am Ostersonntag die Nase voll davon haben. Als Scherz veranstalten die örtlichen Metzger eine "Beerdigung" für eine der häufigsten Fischsorten – den Hering -, damit die Menschen ihm einen nicht ganz so traurigen Abschied bis zur nächsten Fastenzeit bereiten können!

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Spanien – Prozessionen

Die Prozessionen finden in Spanien während der gesamten Karwoche landesweit statt. Palmwedel werden an den Osterfeiertagen mit in die Kirche genommen und gesegnet. Paten schenken an Ostern ihren Patenkindern ein Huevo de Pascua, ein großes, geschmücktes Schokoladenei und Familien treffen sich, um miteinander zu essen.

Schweden – "Halloween" im Frühling

Das Gericht aus eingelegtem Hering steht bei den meisten Schweden im Mittelpunkt des Osteressens. Häuser werden mit bunten, befiederten Birkenzweigen dekoriert. Die Osterhexe Påskkärring fliegt auf ihren Hexenberg Blåkulla, deswegen verkleiden sich die Kinder als Osterhexen; mit ausrangierten Kleidern, bunten Kopftüchern und rot bemalten Wangen ziehen sie in der Nachbarschaft von Haus zu Haus und schenken den Bewohnern Bilder und Zeichnungen in der Hoffnung, dafür Süßigkeiten zu bekommen.

Bulgarien – Eierknacken

Das bulgarische Glücksknacken ist eine einzigartige Ostertradition in Bulgarien. Nach dem Mitternachtsgottesdienst und in den folgenden Tagen werden Eier geknackt. Die Menschen klopfen abwechselnd ihre Eier gegen die Eier der anderen, und derjenige, der am Ende das letzte unzerbrochene Ei hat, soll ein Jahr lang Glück haben.

Polen – Wasserschlachten auf der Straße

Abgesehen von den religiösen Traditionen, gibt es noch spaßigere Aktivitäten wie am Ostermontag, oder auch "Nasser Montag" (Lany Poniedziałek) genannt. Śmigus dyngus - eine alte Tradition in Polen, bei der sich die Menschen mit Eimern (Kinder spielen normalerweise mit Wasserpistolen) gegenseitig mit Wasser bespritzen. Eine weitere Tradition am Ostermontag ist das Schlagen der Beine mit Weidenzweigen oder Palmen (die für den Palmsonntag verwendet werden).

Ostern in den USA

Bunte Paraden, ein fleißiger Hase und der traditionelle "Egg Roll" vor dem Weißen Haus: Ostern ist einer der beliebtesten Feiertage in den USA. Auf dem Bild sieht man das Eierrollen vor dem Weißen Haus.

 

Mexico – Bunte Straßen

In Mexiko ähneln die Feierlichkeiten in der Karwoche einem Volksfest, bei dem sich indigene und christliche Bräuche vermischen. Die Straßen sind mit bunten Girlanden aus Krepppapier geschmückt, und mancherorts ziehen die Menschen fröhlich singend, Flöten und Trommeln spielend durch die Stadt.

Dänemark – Narrenbriefe

In Dänemark werden Gækkebrev, kunstvoll dekorierte Narrenbriefe oder Geheimbriefe geschrieben. Sie sind anonym und beinhalten Poesie. Die Empfänger/-innen erraten, von wem der Brief ist und bekommen ein Osterei. Wer es nicht errät, muss dem Schreiber eins geben.

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Tschechien – Weidenzweige

Die tschechischen Männer schlagen mit geflochtenen Zweigen auf die Beine von Frauen im Rahmen des „Peitschen-Montags“. Die Stärke und die Lebenskraft der Weidenzweige soll auf die berührte Person übergehen, damit sie gesund bleibt.

Griechenland – Das wichtigste Fest des Jahres

Im Süden Griechenlands wird das Osterfest mit einem Feuerwerk gefeiert. Die Menschen umarmen sich und wünschen sich „chronia pola“, also ein gutes Jahr.

Haiti – Osterdrachen

Die Kinder beginnen in Haiti schon Wochen vor Ostern ihre Drachen zu bauen und zu schmücken. Eine Aktivität, die auch an den Schulen gerne gemacht wird.  An Karfreitag präsentieren die Kinder dann voller Stolz ihre Drachen und lassen sie fliegen.

Australien – Oster Bilby

Da der Hase durch seine Einwanderung in Australien zur Plage geworden ist, ist er dortzulande nicht sehr beliebt. Deswegen wurde der Osterhase in Australien durch den großen Kaninchennasenbeutler ersetzt, den es in Plüsch oder Schokolade gibt.