Der Film 'Das Lehrerzimmer' geht für Deutschland ins Rennen um den Oscar
'Das Lehrerzimmer' von Regisseur Ilker Çatak wurde von der Jury als deutscher Kandidat für den Auslands-Oscar 2024 ausgewählt.
"Mit 'Das Lehrerzimmer' nominiert die Jury einen hochaktuellen, universellen Kinofilm, dem man sich nicht entziehen kann", heißt es in der Begründung. German Films, die Auslandsvertretung des deutschen Films, erklärte weiter: "Ilker Çatak nimmt den Mikrokosmos Schule als Bühne gesellschaftlicher Erosionsprozesse im postfaktischen Zeitalter."
Alle hoffen, dass das Schuldrama so erfolgreich ist wie der Kriegsfilm 'Im Westen nichts Neues', der bei den Oscars 2023 den Preis als bester ausländischer Film geholt hat.
Im Bild: Regisseur Edward Berger mit dem Oscar für 'Im Westen nichts Neues'.
Der Film handelt von der jungen Lehrerin Carla Nowak (dargestellt von Leonie Benesch), die eine Diebstahlserie an ihrer Schule zu beenden versucht. Die überraschende Entlarvung der vermutlichen Täterin und die folgende schulische Untersuchung unter der Prämisse einer Null-Toleranz-Politik führen zu Denunziantentum, Streit und Ausgrenzung am Gymnasium.
Leonie Benesch wurde 1991 in Hamburg geboren und hat seit 2007 an 30 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. International bekannt wurde sie durch ihre Rolle in dem Film 'Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte' von Michael Haneke. Für 'Das Lehrerzimmer' hat sie den deutschen Fernsehpreis gewonnen.
'Das Lehrerzimmer' ist der vierte Kinospielfilm von Regisseur Ilker Çatak. Das Drehbuch hat er zusammen mit dem Autor Johannes Duncker geschrieben und es hat auch etwas autobiografisches.
Ilker Çatak war nach eigenen Aussagen ein unbequemer Schüler, der sein deutsches Abi in Istanbul gemacht hat. "Entweder du bist ein braver Schüler oder du hast es halt schwer", erklärte er gegenüber Magazin Schule. Für die Recherchen zu dem Film hat er in einer Schule hospitiert.
'Das Lehrerzimmer' feierte seine sehr erfolgreiche Premiere auf der Berlinale 2023 und hat sowohl den Deutschen Filmpreis als auch den Deutschen Kamerapreis 2023 gewonnen.
Im Bild: Leonie Benesch mit dem Deutschen Filmpreis 2023.
'Das Lehrerzimmer' hat sich gegen diese elf Konkurenten durchgesetzt: 'Anselm - Das Rauschen der Zeit' von Wim Wenders (im Bild), 'Die Theorie von Allem' von Timm Kröger, 'Ein ganzes Leben' von Hans Steinbichler, 'Eine Frau' von Jeanine Meerapfel, Elaha' von Milena Aboyan, 'Orphea in Love' von Axel Ranisch, 'Roter Himmel' von Christian Petzold, 'Sisi & Ich' von Frauke Finsterwalder, 'The Ordinaries' von Sophie Linnenbaum, 'Was man von hier aus sehen kann' von Aron Lehmann und 'Wochenendrebellen' von Marc Rothemund.
Die Auswahl ist nur eine Vorstufe im Rennen um den Auslands-Oscar. Später müssen es die internationalen Bewerber auf eine Shortlist schaffen. Aus dieser Shortlist werden dann die fünf nominierten Filme gewählt. Die Verleihung der Oscars findet am 10. März 2024 statt. Wir drücken die Daumen.