Der Fluch der Oscars: Stars, die sie bekamen und dann verschwanden

Halle Berry
Eine Oscar-Premiere, aber...
Adrien Brody
Ein Misserfolg nach dem anderen
Jennifer Hudson
Nicht wirklich erfolgreich
Cuba Gooding Jr.
Nicht nur berufliche Misserfolge
Gwyneth Paltrow
Erfolge und Misserfolge
Ben Affleck
Eine Geschichte von Höhen und Tiefen
Mo'Nique
Aus Hollywood verbannt?
F. Murray Abraham
Er wechselte ins Fernsehen
Tatum O'Neal
Abschied von Hollywood
Louis Gossett Jr.
Seine Rettung war das TV
Halle Berry

Einen Oscar zu gewinnen, ist nicht immer gleichbedeutend mit Erfolg. Es gibt viele Schauspielerinnen und Schauspieler, deren Karriere nach dem Erhalt des Oscars einen Sturzflug erlebte. Oder zumindest waren sie nicht so erfolgreich, wie sie es sich vorgestellt hatten. Dies ist der Fall bei Halle Berry, die nach dem Gewinn des Oscars als beste Hauptdarstellerin im Jahr 2002 für 'Monster's Ball' begann, einen Teil ihres Ruhmes in Hollywood zu verlieren.

Eine Oscar-Premiere, aber...

Die Schauspielerin schrieb Oscar-Geschichte, denn sie war die erste afroamerikanische Frau, die den Preis in der Kategorie Beste Schauspielerin gewann. Danach änderte sich jedoch einiges. Sie erhielt Razzie-Auszeichnungen für die schlechteste Schauspielerin - zum Beispiel 2004 für 'Catwoman' - sowie schlechte Kritiken und Flops an den Kinokassen. Ein gutes Beispiel für Letzteres war 'Gothika' an der Seite von Penélope Cruz.

Adrien Brody

Ein weiterer großer Name, dessen Karriere nach dem Gewinn eines Oscars ins Stocken geriet, ist Adrien Brody. Seine Auszeichnung für 'Der Pianist' im Jahr 2003 war wohlverdient, aber danach schien er in Hollywood zu verblassen.

Ein Misserfolg nach dem anderen

Man könnte meinen, dass es eine unsichtbare Hand war, die Adrien Brody daran gehindert hat, nach 'Der Pianist' mehr Erfolg zu haben. Es ist ihm bis heute nicht gelungen, eine Rolle zu bekommen, die seinem Wladyslaw Szpilman (der Hauptfigur in Roman Polanskis Film) ebenbürtig ist. Beispiele für enttäuschende Filme sind 'King Kong' (Peter Jacksons Version von 2005) und 'Manolete/A Matador's Mistress' (ein Film, der es nie in deutsche Kinos schaffte).

Jennifer Hudson

Für 'Dreamgirls' erhielt Jennifer Hudson 2007 einen Oscar als beste Nebendarstellerin, und alles deutete darauf hin, dass sie einer der aufstrebenden Nachwuchsstars Hollywoods war. Aber nichts könnte weiter von der Realität entfernt sein. Nach dem Film wurden ihr kaum Projekte angeboten und viele davon waren Misserfolge.

Nicht wirklich erfolgreich

Ein deutliches Beispiel dafür, dass es nach dem Gewinn eines Oscars nicht unbedingt gut läuft, ist Jennifer Hudson in der Verfilmung von 'Cats'. Davon war, seien wir ehrlich, niemand begeistert. Und dann gab es noch den Film 'Respect' aus dem Jahr 2020, in dem Hudson Aretha Franklin zum Leben erweckte und dafür sogar von einem der Söhne der verstorbenen Sängerin, Kecalf Cunningham, kritisiert wurde. Die Kritik richtete sich nicht direkt gegen ihre schauspielerische Leistung, aber er behauptete, dass die Familie von Aretha Franklin nie um Erlaubnis gefragt worden sei, ob sie mit dem Film einverstanden ist.

Cuba Gooding Jr.

Hier ist ein Schauspieler, der 1997 einen Oscar als bester Nebendarsteller gewann ('Jerry Maguire – Spiel des Lebens') und dann in Filmen wie 'Boat Trip' und 'Snowdogs – Acht Helden auf vier Pfoten' mitspielte. Das Glück war nicht auf der Seite von Cuba Gooding Jr. nach dem Gewinn des Academy Award.

Nicht nur berufliche Misserfolge

Zusätzlich zu seinem beruflichen Absturz geriet er auch in eine persönliche Hölle. Nach einem sehr exzessiven Leben wurde der Schauspieler im August 2020 von 30 Frauen wegen Übergriffen angeklagt. Die Vorwürfe beziehen sich auf Vergehen, die in einem Zeitraum von mehr als einem Jahrzehnt stattfanden.

Gwyneth Paltrow

Viele werden darüber streiten, ob Gwyneth Paltrow auf dieser Liste stehen sollte. Nach ihrem Oscar als beste Schauspielerin für 'Shakespeare in Love' (1999) konnte sie weitere Erfolge verbuchen. Wenn man sich nur auf die Kinokassen beschränkt.

Erfolge und Misserfolge

Manch einer mag gedacht haben, dass ihre Karriere nach dem Gewinn des Oscars der direkte Weg zum Erfolg sein würde. Das war aber nicht der Fall. Zu den Misserfolgen gehörte 'Sky Captain and the World of Tomorrow', während sie für ihre Rolle in der Fernsehserie 'Glee' 2011 einen Emmy erhielt. Finanziell war sie mit Rollen wie Pepper Potts in 'Iron Man' gut gestellt. Ist sie also alles in allem ein Opfer des Oscar-Fluchs? Das ist Ansichtssache.

Ben Affleck

Ben Affleck hat zwei Oscars gewonnen, aber keinen davon für seine schauspielerischen Leistungen. Einen bekam er 1998 für das Drehbuch von 'Good Will Hunting' und den zweiten 2013 für den Thriller 'Argo' als bester Film. Auch wenn er kein offensichtliches "Oscar-Opfer" ist, hat er doch eine Hollywood-Geschichte mit vielen Höhen und Tiefen.

Eine Geschichte von Höhen und Tiefen

Ben Affleck bekommt entweder nur schlechte Kritiken für seine schauspielerische Leistung in Filmen wie 'Armageddon', 'Pearl Harbor' und 'Liebe mit Risiko – Gigli' oder er beeindruckt Kritiker und Publikum mit Filmen wie 'Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel' oder 'Gone Girl – Das perfekte Opfer'. Und dann ist da noch seine Zeit in der 'Batman'-Saga, in der er zwar viel Geld verdiente, aber sein schauspielerisches Können nicht nur Lob erhielt.

Mo'Nique

Hier ist ein weiterer Beweis dafür, dass ein Oscar nicht unbedingt ein Sprungbrett zum Hollywood-Ruhm sein muss. Mo'Nique gewann 2010 den Preis für die beste Nebendarstellerin in 'Precious – Das Leben ist kostbar', doch danach war sie nur noch selten in größeren Filmprojekten zu sehen.

Aus Hollywood verbannt?

Mo'Nique hat in mehreren Interviews behauptet, dass ihr Ausstieg aus diesen großen Projekten 'absichtlich' war. In anderen Fällen war sie sich sicher, dass es Leute gab, die in Hollywood ein "Veto" gegen sie eingelegt hatten. So oder so endete ihre Karriere mit unauffälligen Titeln wie dem Fernsehfilm 'Bessie' (HBO, siehe Foto), dem Weihnachtsfilm 'Almost Christmas' und einer Rolle im Film 'Donald Glover Presents'.

F. Murray Abraham

1984 gewann der amerikanische Schauspieler F. Murray Abraham mit seiner wunderbaren Rolle als Antonio Salieri in 'Amadeus' den Oscar als bester Schauspieler. Nach dem Erhalt der goldenen Statuette hatte er jedoch nicht mehr viel Erfolg. Der Schauspieler ergatterte zwar einige interessante Rollen (darunter den Inquisitor Bernando Gui in 'Der Name der Rose'), aber er musste zum Fernsehen wechseln, um seine Schauspielkarriere fortzusetzen.

Er wechselte ins Fernsehen

F. Murray Abraham wurde mehr als einmal als "schwieriger Schauspieler" bezeichnet. Nach der Oscar-Verleihung im Jahr 1984 war sein Erfolg im Kino begrenzt, und er wurde vor allem durch Fernsehrollen bekannt. 'Saving Grace', 'Criminal Intent – Verbrechen im Visier', 'Good Wife' und 'Homeland' haben sich auf seine guten schauspielerischen Fähigkeiten verlassen. Sie alle sind großartig, aber sorgen für weniger Hollywood-Glanz, als man von ihm erwartet hätte.

Tatum O'Neal

Um sich an den von Tatum O'Neal gewonnenen Oscar zu erinnern, müssen wir ins Jahr 1973 zurückblicken. Dort sahen wir, wie dieses 10-jähriges Mädchen für ihre Rolle in 'Paper Moon' den Preis als beste Nebendarstellerin gewann. Obwohl sie dazu bestimmt war, die neue Hollywood-Sensation zu werden, wurde es nach dem Oscar still um sie.

Abschied von Hollywood

Nach dieser Auszeichnung verschwand Tatum O'Neal von der Bildfläche. Nach mehreren kleinen und erfolglosen Rollen hatte die Schauspielerin schließlich ein paar Auftritte in Fernsehserien wie 'SATC' und 'Criminal Intent – Verbrechen im Visier'. Sie nahm auch an TV-Talentshows wie 'Dancing with the Stars' (2016) teil.

Louis Gossett Jr.

Nach jahrelanger harter Arbeit, mit Rollen in 'Roots' und 'Reisen mit meiner Tante', gewann Louis Gossett Jr. 1982 den Oscar als bester Nebendarsteller für seine Leistung in  'Ein Offizier und Gentleman'. Sobald die glamouröse Nacht zu Ende war, ging es für den Schauspieler jedoch bergab.

Seine Rettung war das TV

Kritiker und Publikum zeigten ihm die kalte Schulter und nominierten ihn sogar für einen Razzie Award für 'Der weiße Hai 3-D'. Schließlich wechselte er (erneut) zum Fernsehen. Dort lief es besser für ihn und er erhielt 2019 sogar eine Emmy-Nominierung für die Serie 'Watchmen'. Der Preis ging an Ben Whishaw ('A Very English Scandal'), was einmal mehr zeigt, dass sich bei Louis Gossett Jr. der Erfolg einfach nicht einstellen wollte. Oder war es doch der berüchtigte Oscar-Fluch?

Hier sind alle Razzie-Gewinner