Die Gewinner der Filmfestspiele von Cannes 2023!
Die 76. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes endete am Samstag, den 27. Mai 2023. Nach elf intensiven Tagen voller Kino und Emotionen verlieh die Jury unter Vorsitz von Ruben Östlund die begehrten Preise. Hier die Bildern der glücklichen Gewinner der Goldenen Palme und anderer Auszeichnungen!
Die prestigeträchtigste Auszeichnung, die Goldene Palme, wurde an 'Anatomy Of A Fall' von Justine Triet verliehen. Vier Jahre nachdem 'Sibyl' für den Wettbewerb nominiert worden war, zeichneten die Juroren dieses neue Drama der französischen Regisseurin aus.
Anhand des Prozesses einer Witwe, die des Mordes an ihrem Lebensgefährten beschuldigt wird, analysiert der Film die Machtdynamiken innerhalb einer Paarbeziehung. Die Leistung der deutschen Schauspielerin Sandra Hüller (im Bild) wurde sehr gelobt.
Justine Triet ist die dritte Frau, die eine Goldene Palme gewinnt, nach Jane Campion im Jahr 1993 und Julia Ducournau im Jahr 2021. Dies ist ein "historischer Wendepunkt" sagte Jane Fonda, die an die Rekordzahl von sieben Regisseurinnen in der offiziellen Auswahl erinnerte. Die amerikanische Filmemacherin trug übrigens Justine Triet das Diplom hinterher, das die Goldene Palme begleitet, weil diese in der Aufregung vergessen hatte, es mitzunehmen.
Anlässlich der Preisverleihung hielt Justine Triet eine sehr engagierte Rede, in der sie die "Kommerzialisierung der Kultur" und die Unterdrückung der Bewegung gegen die Rentenreform zu Beginn des Jahres durch die französische Regierung anprangerte.
Der Große Preis der Filmfestspiele von Cannes ging an 'The Zone of Interest' von Jonathan Glazer, eine erschütternde Verfilmung eines Romans von Martin Amis über das Ehe- und Familienleben des Kommandanten des Vernichtungslagers Auschwitz. Sandra Hüller ist auch in diesem Film zu sehen.
'The Dead Leaves' von Aki Kaurismäki, eine romantische Komödie mit den Straßen von Helsinki als Kulisse, gewann den Preis der Jury. In Abwesenheit des finnischen Regisseurs waren es seine Schauspieler, die in ausgelassener Stimmung den Preis entgegennahmen.
Mit der Hauptrolle in 'Dried Herbs' von Nuri Bilge Ceylan (Gewinnerin der Goldenen Palme 2014) gewann die türkische Schauspielerin Merve Dizdar den Preis für die beste Schauspielerin. Sie spielt eine Lehrerin in einem abgelegenen Dorf in Anatolien widmete ihren Preis den "Frauen, die kämpfen“, insbesondere in "dieser Region der Welt“.
Der japanische Schauspieler Koji Yakusho erhielt den Preis als bester Darsteller für seine akribische Leistung in 'Perfect Days', einer poetischen Fabel von Wim Wenders, die den Alltag eines einfachen Mannes in Tokio schildert, der eine Leidenschaft für die Musik und die Natur hat.
Der Preis für die beste Regie ging an 'The Pot-au-Feu' von Trần Anh Hùng, die Erzählung einer Liebesgeschichte zwischen einem Mann und einer Frau, beide hervorragende Köche, im 19. Jahrhundert.
Den Preis für das beste Drehbuch gewann Yuji Sakamoto (links im Bild) für 'Monster', des japanischen Regisseurs Kore-Eda Hirokazu (rechts). Diese Geschichte eines schwierigen Teenagers, der aus der Sicht mehrere Personen aus seinem Umfeld betrachtet wird, gewann auch die Queer Palm.
In der Kategorie "Un Certain Regard", die sich auf Autoren- und Experimentelles Kino konzentriert, ging der Preis an "How to Have S e x", den ersten Film der Britin Molly Manning Walker, der einen Übergriff aus weiblicher Sicht darstellt.
In dieser Kategorie wurden noch andere Filme ausgezeichnet: 'Les Meutes' von Kamal Lazraq (Bildmitte), die Odyssee eines Vaters und eines Sohnes, die sich auf den Straßen von Casablanca mit verschiedenen Geschäften über Wasser halten, gewann den Preis der Jury, während der Freiheitspreis an 'Goodbye Julia' von Mohamed Kordofani ging, der im Sudan kurz vor der Teilung des Landes spielt.
Die Goldene Palme für den Kurzfilm ging an '27' von Flóra Anna Buda (rechts im Bild), der die Träume und den schweren Unfall einer 27-jährigen jungen Frau schildert. Eine besondere Erwähnung erhielt außerdem 'Fár' der isländischen Regisseurin Gunnur Martinsdóttir Schlüter (links).
Die Jury lobte die "sinnliche Erfahrung" des ersten Films des vietnamesischen Regisseurs Thien An Pham. Ein Roadtrip ins Herz Südostasiens und der unbekannten christlichen Gemeinschaft Vietnams.
Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an zwei Familienfilme, die beide im Maghreb spielen: 'Les Filles d'Olfa' von Kaouther Ben Hania und 'La mère de tous les mensonges' von Asmae El Moudir (im Bild).
Für die beste Hundeleistung auf der Leinwand wird in Cannes die Palme Dog vergeben. Dieses Jahr ging sie an den Border Collie Messi (nicht zu verwechseln mit dem Fußballspieler). Seine Darstellung von Snoop in 'Anatomy Of A Fall' beeindruckte die Jury "in einer dramatischen Szene, in der er die Krankheit sehr überzeugend simulierte".