'Die unendliche Geschichte': So hat sich Tami Stronach, die Kindliche Kaiserin, verändert
Die 80er Jahre haben uns unvergessliche Filme hinterlassen. Ein gutes Beispiel dafür ist 'Die unendliche Geschichte', bei dem wir nicht nur von Bastian und Atréju gerührt waren, sondern auch von der Kindlichen Kaiserin in den Bann gezogen wurden.
Aber wer war die Schauspielerin, die die Kindliche Kaiserin spielte und die wir nie wieder im Kino gesehen haben? Ihr Name ist Tami Stronach. Sie war damals 12 Jahre alt und hatte ihr Glück als Schauspielerin zunächst 1983 in 'Winnie Puuh' in der Rolle des Ferkels versucht.
In 'Die unendliche Geschichte', einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Michael Ende unter der Regie von Wolfgang Petersen, spielte Stornach die Rolle der Kindlichen Kaiserin, die Bastian und Atréju retten müssen, um Phantásien, die imaginäre Welt, in der diese fantastische Geschichte spielt, zu retten.
(Bild: Offizielles Plakat von 'Die unendliche Geschichte')
Für diese Rolle wurde sie 1985 für den von der Young Artist Foundation verliehenen Young Artist Award für die beste weibliche Nachwuchsdarstellerin in einem Musical, einer Komödie, einem Abenteuer oder einem Drama nominiert, den in diesem Jahr Sean Astin für 'Die Goonies' gewann.
Doch was wurde aus Tami Stronach nach ihrer Rolle in 'Die unendliche Geschichte'? Um das herauszufinden, empfiehlt sich ein kurzer Blick auf ihre Biografie...
Stronach wurde 1972 in Teheran geboren, wo ihre Eltern sich kennenlernten und heirateten. David Stronach und Ruth Vaadia waren zwei Archäologen, er Schotte, sie Israelin, die dort an Ausgrabungen arbeiteten und nach dem Ausbruch der iranischen Revolution 1978 nach Israel flohen. Und von dort in die Vereinigten Staaten.
Bereits als Kind nahm Stronach Tanzunterricht, was uns einen Hinweis darauf gibt, in welche Richtung ihre Karriere in den folgenden Jahren und für den Rest ihres Lebens gehen würde.
(Bild: Instagram @tamistronach_)
Im selben Jahr, in dem 'Die unendliche Geschichte' veröffentlicht wurde, versuchte auch Tami Stronach mit einem Album namens 'Fairy Queen' in der Musikbranche Fuß zu fassen, aber es ging nicht viel weiter und es waren ihre Eltern, die sie vom Rampenlicht wegholten, um einen anderen Weg einzuschlagen.
(Bild: Offizielles Cover des Albums Fairy Queen)
In einem Interview mit 'Vice' sagte Stronach: "Meine Eltern waren nicht bereit, Manager zu sein (...) Wir waren nicht wegen des Geldes dabei, und wir waren nicht wegen des Ruhms dabei. Ich denke, wenn ich nach Los Angeles gezogen wäre und sie sich entschieden hätten, mir bei der Suche nach Projekten zu helfen, hätten wir sie finden können. Aber das war kein Schritt, den wir als Familie machen wollten."
(Bild: Instagram @tamistronach_)
Auch die schlechten Erfahrungen mit Fans, von denen Stromach gegenüber 'Vice' berichtete, überzeugten sie: Anrufe, Heiratsanträge von erwachsenen Fans und sogar Angebote für Rollen, die trotz ihres jungen Alters Nacktheit beinhalteten.
(Bild: Instagram de Tami Stronach (@tamistronach_)
Nach ihrem Ausflug in die Welt des Films mit 'Die unendliche Geschichte' und der Musik mit 'Fairy Queen' arbeitete Tami weiter und perfektionierte ihr Profil als Tänzerin, bis sie 1996 der in den USA ansässigen israelischen Tanzkompanie Neta Pulvermacher and Dancers beitrat.
(Bild: @tamistronach_)
Von diesem Moment an begann sie ihre Profi-Karriere als Tänzerin in New York (wo sie immer noch lebt), die sie nicht nur auf die Bühnen der Vereinigten Staaten, sondern in die ganze Welt führte, wo sie sich nach und nach auch zur Choreografin entwickelte.
(Bild: Instagram @tamistronach_)
Seitdem widmet sich Stronach dem Tanz und dem Theater in New York und gründete 2001 sogar ihre eigene Tanzkompanie namens 'Tami Stronach Dance' am Marymount Manhattan College. Außerdem ist sie Yogalehrerin und unterrichtet Kurse, die sie 'Never Ending Yoga' nennt.
(Bild: Instagram @tamistronach_)
Doch es gibt eine Ausnahme: 2008 kehrte sie zur Schauspielerei zurück und zwar in einem tschechischen Fernsehfilm mit dem Titel 'Fredy a Zlatovláska', der von der breiten Öffentlichkeit jedoch nicht wahrgenommen wurde.
(Bild: Standbild aus dem Film 'Fredy a Zlatovláska')
Nur zwei Jahre nach diesem 'Comeback', im Jahr 2010, heiratete sie den Schauspieler, Drehbuchautor und Produzenten Greg Steinbruner, mit dem sie nur ein Jahr später ihre Tochter Maya bekam.
(Bild: Instagram @tamistronach_)
Dank ihres Mannes war Tami Stronach erneut im Filmfieber. Gemeinsam mit ihm gründete sie die Paper Canoe Company, eine auf Familienunterhaltung spezialisierte Boutique-Produktionsfirma mit Sitz in Brooklyn, die neben Film- und Fernsehproduktionen auch Live-Performance und digitale Inhalte produziert.
(Bild: Paper Canoe Company)
Mit dem Ziel, wieder auf die große Leinwand zu kommen, spielte sie 2018 in 'Ultra Low' mit, einem Low-Budget-Film, der von Nicholas Gyeney geschrieben und inszeniert wurde und in dem sie neben Lauren Holly, Yuji Okumoto und Nicholas Gyeney selbst mitspielte.
Und jetzt bereitet sie zwei neue Werke vor: die tschechische Fantasy-Produktion 'Poslední z Aporveru' im Stil von 'Die unendliche Geschichte' und 'Man & Witch', ein weiterer Film mit ähnlichen Merkmalen aus der Feder von Greg Steinbruner, den sie selbst produziert und in dem sie neben Sean Astin, Christopher Lloyd und Michael Emerson die Hauptrolle spielt. Auch ihre Tochter Maya hat eine kleine Rolle.
(Bild: Standbild aus 'Man & Witch' - Paper Canoe Company)
Laut 'The Hollywood Reporter' wird 'Man & Witch' eine "Hommage an das Kinderkino der 1980er Jahre" sein, in der Tami Stronach eine (gute) Hexe spielen wird, die ihr Herz an einen "herzlosen Pastor" verliert.
(Bild: Instagram @tamistronach_)
"Als Kind wurde ich gefragt, ob ich ein Star werden wolle. Ich bin so ein komplizierter Fall, denn ich liebe die Arbeit, aber ich liebe den Lebensstil nicht (...) Ich musste einen alternativen Weg einschlagen und ich bin sehr glücklich", sagte sie im Interview mit 'Vice'.
Heute führt Tami Stronach ihr ruhiges Leben weiter, in dem das Kino im Alter von 50 Jahren wieder in ihr Leben getreten ist, wobei sie für immer in der mythischen Rolle der Kindlichen Kaiserin in Erinnerung bleiben wird. Und obwohl sie damals nicht den Weg einschlug, für den sie bestimmt schien, wird sie für eine ganze Generation immer eine Protagonistin bleiben.
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