Eva-Maria Hagen, die Mutter von Nina Hagen, ist mit 78 Jahren gestorben
Eva-Maria Hagen galt als die "Brigitte Bardot der DDR". Am 16. August 2022 starb die deutsche Schauspielerin, Synchronsprecherin, Sängerin, Malerin und Autorin.
Sie war die Mutter von Punkröhre Nina Hagen, von der sie ihr Gesangstalent geerbt hat.
Geboren wurde Eva-Maria Hagen am 19. Oktober 1934 in Költschen an der Warthe. Bevor sie ins Show-Geschäft ging, machte sie erst eine Lehre als Maschinenschlosserin.
Ihre Schauspielausbildung begann Hagen 1952 in Ost-Berlin begann.
Schon ein Jahr später bekam sie eine Rolle im Stück "Katzengraben" von Erwin Strittmatter im Berliner Ensemble unter der Leitung von Bertolt Brecht.
1954 heiratete Hagen den Drehbuchautor Hans Oliva-Hagen. 1955 wurde die gemeinsame Tochter Catharina geboren, die später ihren Namen in Nina änderte und als Sängerin, Schauspielerin und Synchronsprecherin bekannt ist.
Bild: Facebook/ Nina Hagen
Eva-Maria Hagen bekam weitere Rollen am Theater, sie arbeitete am Maxim-Gorki-Theater und war in den frühen 1960er-Jahren Teil der Gründungsmitglieder des Schauspiel-Ensembles des Fernsehfunks Berlin-Adlershof.
Ab 1957 schaffte es Hagen zum Film und hatte ihr Debüt in "Vergesst mir meine Traudel nicht". Ihre Karriere ging steil bergauf, denn in wenigen Jahren hatte sie bereit in 50 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt.
Diese Bekanntheit brachte ihr den Ruf der "Brigitte Bardot der DDR".
1965 lernte Eva-Maria Hagen den Liedermacher Wolf Biermann (links im Bild) kennen, der im Visier der Stasi stand und von der SED ein Auftritts- und Publikationsverbot in der DDR erhielt.
Durch diese Freundschaft kam auch Hagen ins Visier der Stasi. Das Resultat waren: ein Prozess wegen "Staatsverleumdung" und nur noch kleine Theater-Engagements.
1977 wurde ihr letztendlich die DDR-Staatsbürgerschaft entzogen und zog mit ihrer Tochter Nina Hagen nach Hamburg.
Die Ausreise aus der DDR und der Neuanfang in der BRD waren schwer und die Schauspielerin versuchte ihre Laufbahn mit kleineren Rollen in Film und Theater fortzusetzen.
Mit Biermann, der auch zur Ausreise gezwungen wurden, stand sie als Sängerin gemeinsam auf der Bühne.
1998 kam ihr autobiografischen Buch "Eva und der Wolf" heraus, für das sie 1999 die Carl-Zuckmayer-Medaille für Verdienste um die deutsche Sprache erhielt.
Weitere Biografien folgten in den Jahren 2000 und 2005: "Evas schöne neue Welt" und "Eva jenseits vom Paradies".
Eva-Maria Hagen ist die Großmutter von Cosma Shiva Hagen (im Bild in der Mitte), die ebenfalls Schauspielerin und Synchronsprecherin.
Das Management von Nina Hagen gab keine weiteren Informationen zur Todesursache. Der BILD erklärte sie: „Am 16. August 2022 hat unsere geliebte Eva-Maria Hagen diese irdische Welt verlassen und ist uns in die ewige Heimat vorausgegangen. Wir trauern voller Sehnsucht, in Liebe und Dankbarkeit.“ Ruhe in Frieden, Eva-Maria Hagen!