Hurra, hurra: Neue Pumuckl-Serie kommt ins Kino
Für Ende 2023 hat RTL eine Neuauflage der berühmten Kinderserie angekündigt. 'Neue Geschichten vom Pumuckl' soll zunächst beim beim Streaming-Dienst RTL+ und später auf RTL und TOGGO zu sehen sein. Die Serie soll aus 13 Folgen mit einer Länge von jeweils 25 Minuten bestehen.
Ab dem 26. Oktober gibt es laut 'Augsburger Allgemeine' eine Premiere im Kino. Dann können die Besucher die Folgen 'Koboldsgesetz', 'Der alte Eder' und 'Eder ist an allem Schuld' auf der großen Leinwand vorab sehen.
Die Familienserie basiert wie 'Meister Eder und sein Pumuckl' auf den Romanen von Ellis Kaut. Die neue Staffel wurde 2022 in München und Umgebung gedreht. Regisseur war der auf bairische Geschichten spezialisierte Marcus H. Rosenmüller ('Wer früher stirbt ist länger tot', 'Unheimlich perfekte Freunde'). Im Rahmen des Filmfests in München erhielt die Produktion den Publikumspreis des Kinderfilmfests, wie der 'BR' berichtet.
Nach mehr als 30 Jahren will Florian Eder, der Neffe von Meister Eder, die alte Werkstatt wieder eröffnen. Und gleich am ersten Tag bleibt der kleine Kobold wieder am Leim kleben und wird sichtbar. Gemeinsam erleben der Schreiner und Pumuckl jetzt neue Abenteuer im heutigen München.
In der neuen Serie wird Pumuckl von Kabarettist Maxi Schafroth gesprochen. Per KI-Synthese wurden laut 'RTL' die Tonaufnahmen anschließend in die Stimme des Originalsprechers Hans Clarin umgewandelt. Beim Streaming sollen dann beide Versionen zur Wahl stehen.
Florian Brückner aus Band Endorf ist der jüngere Bruder von Schauspieler Maximilian Brückner (Foto). Er ist unter anderem durch 'Die Rosenheim-Cops' und 'Der Boandlkramer und die ewige Liebe' bekannt.
Die bayerische Volksschauspielerin Ilse Neubauer ist wieder als Hausmeisterin Frau Stürtzlinger zu sehen, die sie schon 1982–1983 in drei Pumuckl-Folgen spielte. Sie sorgt für etwas Nostalgie und erinnert auch an Meister Eder, denn sie findet: "Solche Kaliber gibt's heut gar nimmer."
In den weiteren Rollen wirken sowohl bekannte, als auch neue Gesichter mit, darunter Milan Peschel, Frederic Linkemann und Katharina Thalbach. In den Gastrollen sind unter anderem Markus Krojer (Olaf Bahnmüller), Johann Schuler, Ina Meling (Bärbel Eder), Hanna Plaß (Steffi Bahnmüller) und Arnd Schimkat (Herr Wümmerlein) zu sehen.
Nach dem Original gab es bereits zahlreiche Nachfolger, die bei den Pumuckl-Fans nicht sonderlich gut ankamen. Die Handlung beginnt jetzt 30 Jahre nach 'Meister Eder und sein Pumuckl' und soll sich laut Medienberichten inhaltlich von 'Pumuckls Abenteuer' (1999) und 'Pumuckl und sein Zirkusabenteuer' (2003) stark unterscheiden.
Wie im Original wird in der Serie viel Dialekt gesprochen, wie der 'BR' berichtet. Die ursprüngliche Werkstatt wurde im Studio detailgetreu nachgebaut, ebenso wie die immer umfallenden Holzlatten und Pumuckls Bett, das zu Beginn verstaubt am Innenhoffenster steht. In den Folgen, die im Kino gezeigt werden, wird auch der Tod von Meister Eder thematisiert und Pumuckl geht mit Florian ans Grab seines verstorbenen Freundes.
'Meister Eder und sein Pumuckl' erschien 1962 als Kinderreihe von Ellis Kaut. Nachdem der kleine Pumuckl am Leimtopf von Meister Eder kleben bleibt, muss er laut Koboldsgesetz bei ihm bleiben. Zunächst gab es die Serie als Hörspiel im 'Bayerischen Rundfunk', später gab es auch eine schweizerdeutsche ('De Meister Eder und sin Pumuckl') und rheinische ('Immer dieser Fizzibitz') Fassung. Ab 1982 wurde dann die Fernsehserie mit 52 Folgen regelmäßig ausgestrahlt.
Doch Pumuckl hätte es fast nicht im Fernsehen gegeben, denn ursprünglich sollte 1977 das Kinderbuch 'Schlupp vom grünen Stern', ebenfalls von Ellis Kaut, verfilmt werden, wie Regisseur Ulrich König 2007 in einem Interview mit der Website 'Bayerische Kultserien' erzählte. Doch er wollte nur Pumuckl. Kaut hatte schon mehrere Angebote für eine Verfilmung erhalten, wollte aber eine damals ungewöhnliche Mischform aus Real- und Zeichentrickfilm, was vielen Produktionen zu aufwändig war.
Ab 24. September 1982 sendete das 'Erste Deutsche Fernsehen' die erste Staffel, die zweite Staffel folgte ab 6. Oktober 1988. Ab Februar gab es die erste Staffel auch im ORF die zweite ab 28. Dezember 1988. Mit einem derart großen Erfolg hatte niemand gerechnet und Pumuckl wurde anfangs sogar in 28 Ländern gezeigt.
Das gelbe Haus war tatsächlich einmal eine Schreinerei, aber schon zu Beginn der Dreharbeiten baufällig und stand leer. Ein Team richtete dann die bekannte Werkstatt und die darüberliegende Wohnung für den Film und später die Kultserie ein. Nach den Dreharbeiten wurde das Haus 1985 abgerissen.
(Bild: Gedenktafel in der Nähe des Drehorts)
Adolf Gustav Rupprecht Maximilian "Gustl" Bayrhammer war ein deutscher Staats- und Volksschauspieler. Der unvergessliche Meister Eder spielte vor allem bayerische Rollen in Film, Fernsehen und Theater. Er starb am 24. April 1993 im Alter von 71 Jahren an einem Herzinfarkt.
Hans Clarin, der eigentlich Hans Joachim Schmid hieß, war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. Als eine Stimme für Pumuckl gesucht wurde, fanden laut 'Pumucklhomepage' die Verantwortlichen seine Tonaufnahmen zur 'Kleinen Hexe' von Otfried Preußler im Archiv und beschlossen, dass Clarin die perfekte Wahl war. Er lieh dem kleinen Kobold 40 Jahre lang seine Stimme. Clarin starb am 28. August 2005, kurz nach Abschluss der Dreharbeiten zu 'Hui Buh – Das Schlossgespenst' wo er den Kastellan spielte, an Herzversagen.
Für viele gehört 'Meister Eder und sein Pumuckl' zur Kindheit. Bei der Vorpremiere beim Kinderfilmfest in München war das Publikum Medienberichten zufolge von den ersten drei Folgen begeistert. Ob auch die restlichen Folgen die hohen Erwartungen erfüllen können, bleibt abzuwarten.