Nicht nur Djokovic: ungeimpfte Sportler, die ihre Karriere riskieren

Novak Djokovic (Tennis)
Nach Australien auch kein Roland Garros?
Kyrie Irving (Basketball)
Zurück auf dem Platz (ungeimpft)
Joshua Kimmich (Fußball)
Geimpft und zurück
Markus Anfang (Fussballtrainer)
Als Trainer gesperrt
Aaron Rodgers (American Football)
Verlust von Sponsoren
Andrew Wiggins (Basketball)
350.000 US-Dollar pro verlorenem Spiel
Kelly Slater (Surfen)
Bradley Beal (Basketball)
Er verpasste die Olympischen Spiele, ließ sich aber schließlich impfen
Wout Weghorst (Fußball)
Sein Kommentar
Tennys Sandgren (Tennis)
Er nimmt es mit Humor
Renan Lodi (Fußball)
Abschied von der brasilianischen Nationalmannschaft
Pierre-Hugues Herbert (Tennis)
N'Golo Kanté (Fußball)
Tuchel zwingt ihn nicht
Fréderic Sinistra (Kickboxen)
Der schwerste Fall
Novak Djokovic (Tennis)

Nach fast zwei Jahren Pandemie gibt es immer weniger ungeimpfte Athleten, aber in einigen Fällen sind sie so bekannt, dass sie weltweit Schlagzeilen machen. Ohne Zweifel ist Djokovic der relevanteste Fall, da er im ATP-Ranking auf der Nummer 1 der Weltrangliste steht. Der serbische Tennisspieler wurde aus Australien ausgewiesen und konnte beim ersten Grand Slam des Jahres nicht spielen.

Nach Australien auch kein Roland Garros?

Das Problem für Novak Djokovic ist, dass diese Maßnahme auch anderswo angewendet werden kann. Für Roland Garros, das im Mai in Paris beginnt, warnen die Verantwortlichen bereits, dass Spieler, die nicht geimpft sind, nicht teilnehmen können.

Kyrie Irving (Basketball)

Obwohl mehr als 96 % der NBA-Spieler geimpft sind, hält der Spieler der Brooklyn Nets, einer der Stars des Wettbewerbs, an seiner Idee fest, sich nicht impfen zu lassen. Diese Entscheidung hat ihn mehrere Monate Ausschluss aus dem Team gekostet.

Zurück auf dem Platz (ungeimpft)

Irving spielte am 6. Januar dann doch wieder, aufgrund der zahlreichen Ausfälle im Team. Aber aufgrund der aktuellen New Yorker Gesetzgebung  kann er nur an Auswärtspielen teilnehmen.

Joshua Kimmich (Fußball)

Mehrere Monate lang verzichtete der talentierte Fußballer des FC Bayern München auf eine Impfung. Nach der Ansteckung mit Covid-19 im November 2021 entschied sich der bayerische Klub dafür, ihn vorläufig nicht einzusetzen und ihm den entsprechenden Teil seines Gehalts zu streichen.

Geimpft und zurück

Die Krankheit hat Folgen in der Lunge des Mittelfeldspielers hinterlassen, trotzdem wird er normal spielen können. Zuvor hatte er sich natürlich für eine Impfung Ende des Jahres entschieden.

Markus Anfang (Fussballtrainer)

Im Fall von Markus Anfang kam im Herbst 2021 der Verdacht auf, dass er einen falschen Impfausweis gebraucht. Damals war er Trainer bei Werder Bremen. Er bestritt die Vorwürfe trat aber, als im November ein Vermittlungsverfahren eingeleitet wurde, von seinem Posten als Trainer zurück.

Als Trainer gesperrt

Nach Angaben der Bremer Staatsanwaltschaft hat Anfang die Täuschung durch einen falschen Impfpass zugegeben. Ende Januar 2022 hat das DFB-Sportgericht ihn  rückwirkend ab November für ein Jahr gesperrt. Sprich, bis zur nächsten Saison. Dazu kommen 20.000 Euro Strafe. Hans E. Lorenz, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts, erklärte, dass Markus Anfang (und sein aus demselben Grund gesperrter  ehemaliger Co-Trainer Florian Junge) durch sein "Handeln in erheblichem Maße gegen die Vorbildfunktion als Trainer" verstoße.

Aaron Rodgers (American Football)

Der Star der Green Bay Packers behauptet, gegen ein Element der Impfstoffe allergisch zu sein, also entschied er sich für eine alternative Immunitätsbehandlung, die die NFL jedoch nicht genehmigte und ihn als ungeimpft betrachtete.

Verlust von Sponsoren

Nachdem er sich im November 2021 infiziert hatte, verhängten die Packers  für den Quarterback eine Geldstrafe von 300.000 US-Dollar. Ausserdem hat er das Sponsoring von Prevea Health verloren hat.

Andrew Wiggins (Basketball)

Der Spieler der Golden State Warriors war gegen eine Impfung. 'San Francisco Chronicle' enthüllte seinen Namen als einen der wenigen Spieler der NBA, die Tage vor Beginn der Saison noch nicht  geimpft sind.

350.000 US-Dollar pro verlorenem Spiel

Die Warriors machten deutlich, dass er nicht spielen würde, wenn er sich nicht impfen ließe, was bedeutet hätte, dass er 350.000 US-Dollar pro verpasstem Spiel verloren hätte. Er ließ sich schließlich impfen, aber aus Pflichtgefühl, wie er selbst in sozialen Netzwerken sagte. "Ich hatte das Gefühl, dass es keine andere Option gab, als mich impfen zu lassen oder nicht mehr in der NBA zu spielen."

Prominente, die im Januar 2022 gestorben sind. 

Kelly Slater (Surfen)

Der größte Surfer aller Zeiten, 11-facher Weltmeister, hat seine Anti-Impfstoff-Haltung nie verheimlicht. Als der Djokovic-Fall ausbrach, war er einer der ersten, der ihn über die sozialen Netzwerke verteidigte.

"Gehirnwäsche"

"Habt ihr Angst, Covid zu bekommen, oder seid ihr wütend, dass ihr geimpft wurdet? Zu viel Gehirnwäsche und Hass in den Herzen der Menschen bezüglich der Impfung“, antwortete er auf Instagram auf einen Post der 'New York Times‘ über den Djokovic-Fall.

Bradley Beal (Basketball)

Der Star der Washington Wizards hat weniger mediale Aufmerksamkeit erhalten, vielleicht weil Irving im Rampenlicht stand. Trotzdem war er einer der relevantesten Namen der Ungeimpften in der NBA.

Er verpasste die Olympischen Spiele, ließ sich aber schließlich impfen

Die Olympischen Spiele hat er aufgrund eines positiven Covid-19-Ergebnisses verpasst, was vielleicht seine Impfung nach sich gezogen hat. Sie geschah zwei Tage nach Ende des Jahres 2021.

Wout Weghorst (Fußball)

Wolfsburgs niederländischer Stürmer weigert sich offen, sich impfen zu lassen. Da die Bundesliga ihre Spieler nicht zwingt, kann er problemlos in Deutschland spielen.

Sein Kommentar

"Stellen Sie sich einen Impfstoff vor, der so sicher ist, dass man Sie zwingen muss, ihn zu bekommen, gegen eine Krankheit, die so tödlich ist, dass Sie sich testen müssen, um zu wissen, dass Sie sie haben“, sagte er dem deutschen Sender ZDF.

Tennys Sandgren (Tennis)

Der amerikanische Tennisspieler hatte sich schon vor langer Zeit darauf eingestellt, dass er angesichts seiner Impfverweigerung nicht in Australien spielen würde.

Er nimmt es mit Humor

In Bezug auf Djokovics Position hat Sandgren mit einem ironischen Tweet reagiert, der sofort viral wurde. "Ich denke, Nole sollte seine Impfgeschichte öffentlich machen. Und seine Krankengeschichte. Und seine Kontonummer. Und was er letzte Woche zum Frühstück gegessen hat.“

Renan Lodi (Fußball)

Der brasilianische Nationalspieler, ein Spieler von Atlético de Madrid, wurde von Tite, dem Trainer der Nationalelf  (Canarinha genannt), nicht mehr aufgestellt, weil er sich nicht impfen lassen wollte. "Er hat die Option verloren, an Wettkämpfen teilzunehmen, weil er nicht geimpft wurde“, sagt der Trainer.

Abschied von der brasilianischen Nationalmannschaft

Und es ist so, dass,  laut Tite, "sich impfen zu lassen eine soziale Verantwortung ist“. Diese Überzeugung wurde in den wichtigen Qualifikationsrunden für die Weltmeisterschaft 2022 in Katar buchstabengetreu umgesetzt.

Pierre-Hugues Herbert (Tennis)

Der französische Tennisspieler, einer der besten Doppelspezialisten, hat ebenfalls entschieden, sich nicht impfen zu lassen. Anders als Djokovic ging er aber davon aus, dass eine Teilnahme an den Australian Open für ihn deshalb nicht möglich ist.

"Ich bin kein Impfgegner, aber..."

"Ich bin kein Impfgegner, aber ich habe den Schritt zur Impfung noch nicht unternommen und möchte, dass meine Entscheidung respektiert wird“, sagte er gegenüber France TV Info.

N'Golo Kanté (Fußball)

Der Mittelfeldspieler mit dem ewigen Lächeln, Schlüsselfigur in der von Chelsea gewonnenen Champions League, gehört nach Angaben der englischen Fußballliga zu den 25 % der Spieler der Premier League, die nicht geimpft sind.

Tuchel zwingt ihn nicht

Der Mittelfeldspieler hat in dieser Saison wichtige Spiele verpasst, weil er sich nicht impfen ließ. Trotzdem versichert sein Trainer, Thomas Tuchel, dass er seine Spieler nicht zur Impfung zwingen werde, wenn sie das nicht wollen.

Fréderic Sinistra (Kickboxen)

Der dreimalige Kickbox-Weltmeister war ein überzeugter Impfgegner, der am 26. November 2021 mit Atemproblemen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Trotzdem entschloss er sich, einen Monat später und auf eigene Verantwortung, die Klinik zu verlassen.

Der schwerste Fall

Auch bekannt als "stärkster Mann Belgiens ", starb der Kampfsportler zwei Tage später zu Hause. Er war 41 Jahre alt und als Grund, warum er das Krankenhaus verließ, gab er an, dass "das kleine Virus mich nicht aufhalten wird“. Aber genau das hat es getan. Ruhe in Frieden.

Die Berlinale 2022: Corona-Regeln und Highlights