Was ist aus Tracy Chapman geworden?
Tracy Chapman wurde Ende der 1980er Jahre bekannt - auch als sie auf Nelson Mandels Geburtstagskonzert im Londonder Wembley Stadion spielte. Was macht die US-amerikanische Sängerin heute?
Den Plan auf die große Bühne zu gehen, hatte Chapman nie. Doch es sollte für die damals 23-Jährige anders kommen, als sie von einem Kommilitonen an der Uni entdeckt wurde.
Brian Koppelmann, dessen Vater als Musikproduzent tätig war, hörte Chapman spielen und überredete sie zu ihrem ersten Plattenvertrag bei Elektra Records.
Chapmans Musik ist durch die Einfachheit und Eindringlichkeit gekennzeichnet. Manche Lieder haben nur einen einzigen Riff, wenige Akkorde oder gar keine instrumentale Begleitung.
Wie Deutschlandfunk Kultur schreibt, gab Chapman dem Pop der 1980er Jahre wieder einen ernsthaften Ton.
Im Album "Why", dessen Verkauf in Deutschland höher war als "Thriller" von Michael Jackson, beschäftigt sich Chapman kritisch mit den Themen ihrer Zeit.
Chapman, die zunächst keine große Karriere wollte, ging bescheiden mit ihren Erfolgen um und empfand sich selbst nie als Star.
Heute ist es ruhig um die Musikerin geworden. Sie lebt in San Fransisco, macht weiterhin Musik, tritt allerdings nur bei ausgewählten Events auf.
Wie die Musikkritikerin Olga Hochweis zu Deutschlandfunk Kultur sagte, sang Chapman für die Obamas und im Jahr 2015 in der Letterman Show.
2015 war auch das Jahr der letzten Veröffentlichung mit einem Album zu Chapmans Greatest Hits. Die letzte Tournee liegt weit länger zurück.
Wie Hochweis sagt, engagiert sich Chapman in humanitären Projekten, die sich vor allem afro-amerikanischen Kindern widmen. Zudem geht die Sängerin in ihrer Freizeit gerne wandern und an den Strand.
2018 erhielten die Fans eine Nachricht von Chapman anlässlich des 30. Jubiläums ihres ersten Albums. Über Facebook rief Chapman ihre Fans dazu auf, persönliche Geschichten zu dem Album zu teilen.
Chapman wird auch das Label "Black Dylan" verpasst - welches laut Hochweis gut passe. Denn auch Bob Dylan habe sich rar gemacht. Zudem habe Dylan Chapman inspiriert, ebenso wie Joni Mitchell und Simon & Garfunkel.
In einem Interview mit "Irish Time" im Jahr 2015 sagte Chapman, dass sie selbst eher reserviert sei und sich daher im Rampenlicht nie ganz wohl gefühlt habe.
Obwohl Chapmans erstes Album über 30 Jahre alt ist, sind die Themen wie Armut, Rassismus und Gewalt gegen Frauen, die sie besingt, immer noch aktuell, so Hochweis.
Aber nicht nur Missstände wurden von Chapman thematisiert, sondern auch Träume und Visionen zu einem besseren Leben, wie in ihrem Song "Fast Car".
Im Jahr 2020 war Chapman öffentlich in der "Late Night with Seth Meyers" Show zu sehen, in der sie von Zuhause per Videozuschaltung ihren Song "Talking about a Revolution" performte.