Was Sie gegen die 'Sitzkrankheit' am Arbeitsplatz tun können
Der medizinische Rat ist eindeutig: Das ewige Sitzen bei der Arbeit ist äußerst schädlich für die Gesundheit. Dennoch ist es für die meisten Menschen, die in einem Büro arbeiten, unvermeidlich, viele Stunden ohne Bewegung zu verbringen.
Die Daten sind alarmierend. Einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2022 zufolge werden bis zum Jahr 2030 wahrscheinlich 500 Millionen Menschen an Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes und anderen nicht übertragbaren Krankheiten infolge einer sitzenden Lebensweise erkranken.
"Acht Stunden am Stück am Schreibtisch zu sitzen, schadet nicht nur dem Kreislauf und der Sehkraft, sondern trägt auch erheblich zur Gewichtszunahme und zur Entwicklung von Herz-Kreislauf-Problemen bei", so Reginaldo Ceolin do Nascimento, Physiotherapeut am brasilianischem Krankenhaus Hospital do Coração (HCor).
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Ohne Informationen und Ressourcen zu dieser Problematik verbringen die Menschen jedoch immer mehr Zeit im Sitzen. Im WHO-Bericht wurden 194 Länder untersucht, von denen weniger als 50 % eine öffentliche Initiative zur Bewegungungsförderung in der Bevölkerung entwickelt haben.
(Foto: Unsplash - Shridhar Gupta)
Die Daten zeigen auch, dass sich die wirtschaftliche Ungleichheit im Missverhältnis zwischen reichen und armen Ländern bei der Bewegungsförderung widerspiegelt. In Europa zum Beispiel ist die öffentliche Förderung körperlicher Aktivität viel höher als in Afrika.
Die gute Nachricht ist, dass laut einer Studie der Medizinischen Universität Taiwan, in der die Daten einer Gruppe von mehr als 480.000 Menschen über einen Zeitraum von 13 Jahren ausgewertet wurden, bereits eine geringe Steigerung der täglichen körperlichen Aktivität zu einer deutlichen Verbesserung der Gesundheit führt.
In der Studie wurden die Teilnehmer nach ihrer Arbeitsweise eingeteilt: sitzend (60,2 Prozent), abwechselnd sitzend und stehend (29,1 Prozent) und stehend (10,7 Prozent), berichtet "National Geopraphic".
Tatsächlich bestätigten die Ergebnisse frühere Statistiken: Je mehr sitzende Tätigkeit, desto höher das Sterberisiko. Die Gruppe, die abwechselnd im Sitzen und im Stehen arbeitete, hatte jedoch kein höheres Sterberisiko als die Gruppe, die nur im Stehen arbeitete.
(Foto: Unsplash - Denise Jans)
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Das bedeutet, dass man nicht unbedingt einen Marathon laufen muss, um signifikante gesundheitliche Verbesserungen zu erzielen. Mit einer kleinen Steigerung der Häufigkeit und Dauer der körperlichen Betätigung nähert sich das Sterberisiko dem von Menschen, die sich bewegen, berichtet "National Geographic".
Sie müssen nur einige einfache neue Gewohnheiten in Ihren Tagesablauf einbauen, um gesünder zu leben. Die erste ist, den Aufzug durch die Treppe zu ersetzen. Das gilt sowohl für den Arbeitsplatz als auch für die U-Bahn.
Wenn Sie mit der U-Bahn fahren, könnten Sie eine Station früher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen. Dieser kurze Spaziergang sorgt dafür, dass Ihr Tag mit etwas Bewegung beginnt. Wenn Sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, wählen Sie einen weiter entfernten Parkplatz.
(Foto: Unsplash - Timon Studler)
Im hektischen Arbeitsalltag fällt es oft schwer, an kurze Pausen zu denken. Wenn Sie zum Beispiel Durst haben, gehen Sie lieber zu dem am weitesten entfernten Wasserspender als zu dem in der Nähe Ihres Schreibtischs. Das Gleiche gilt für die Toiletten. Je länger der Weg, desto besser.
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Wann immer Sie können, sollten Sie in Ihren Pausen körperliche Aktivitäten einbauen. Kniebeugen sind eine gute Möglichkeit. "Stellen Sie sich mit dem Rücken an eine gerade Wand, mit den Füßen leicht gespreizt, und gehen Sie langsam in die Hocke, um sich an die Übung zu gewöhnen. Steigern Sie dann das Tempo, wobei Sie darauf achten sollten, Ihre Knie nicht zu überlasten oder zu verletzen", rät der Physiotherapeut des HCor.
Für diejenigen, die über Schmerzen im unteren Rückenbereich klagen, wird Dehnung empfohlen. Diese Übung kann auf dem Stuhl gemacht werden und beugt Muskelverkürzungen vor, erklärte der Physiotherapeut.
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Laut Josephine Chau, Professorin für öffentliche Gesundheit an der australischen Macquarie University, kann die Verringerung oder Unterbrechung des Sitzens die Blutzirkulation, den Stoffwechsel und die Herzgesundheit sowie die mentale Gesundheit verbessern und die Stimmung am Arbeitsplatz und im Privatleben heben, berichtet die "BBC".
Alle 20 Minuten 2 Minuten oder jede halbe Stunde 5 Minuten zu stehen, kann laut "BBC" den Blutzucker-, Fett- und Cholesterinspiegel verbessern. Eine kleine tägliche Anstrengung führt zu einer großen Verbesserung der Gesundheit. Es lohnt sich also, diese neuen Gewohnheiten in Ihren Alltag einzubauen!